Vortrag von Botschafterin Loipa Sánchez Lorenzo bei der Gedenkveranstaltung zum dritten Jahrestag des physischen Abschiedes des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz.
Wien, 25. November 2019
Sehr geehrte Mitglieder der diplomatischen Vertretungen der geschwisterlichen Bolivarischen Republik Venezuelas, Nicaraguas und Boliviens, liebe Freundinnen und Freunde Kubas, Landsleute!
Es ist mir eine Ehre, als Botschafterin Kubas in Österreich meine diplomatische Mission zu beginnen und mich den Freundinnen und Freunden Kubas bei dieser Gedenkveranstaltung vorzustellen, anlässlich des dritten Jahrestages der physischen Abschiedes unseres historischen Führers der kubanischen Revolution, Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz.
Ich danke der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft (ÖKG) und der Vereinigung der AuslandskubanerInnen “CubaVa” für die Organisation und Begleitung an diesem Abend.
Für Kubanerinnen und Kubaner aller Generationen steht Comandante en Jefe Fidel Castro für soziale Gerechtigkeit, Würde, Unabhängigkeit und Anstand. Sein Vermächtnis und Vorbild erlauben es uns heute, seine Arbeit fortzusetzen, auch wenn er leider nicht mehr physisch anwesend ist.
Zweifellos ist er eine der Persönlichkeiten von universeller Bedeutung, welche die Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt haben.
Seit seiner Jugend hatte Fidel die Gabe zum Anführer. 1945, Anlässlich seiner Matura am „Colegio de Belén“ in Havanna schrieben seine Professoren über ihn folgende Einschätzung:
„Er hat die Bewunderung und Zuneigung aller gewonnen … Wir bezweifeln nicht, dass er das Buch seines Lebens mit glänzenden Seiten füllen wird. Fidel hat das Material und es wird sich der Künstler finden. “
Als Jurastudent an der Universität von Havanna schloss er sich den politischen Kämpfen an und hatte verschiedene Funktionen in der Studentenvereinigung der Universität (FEU) inne. Schon damals beteiligte er sich an verschiedenen antiimperialistischen Organisationen und unterstützte andere lateinamerikanische Völker wie Puerto Rico und die Dominikanische Republik. Er reiste nach Venezuela, Panama und Kolumbien, um einen lateinamerikanischen Studentenkongress zu organisieren, der in Bogotá stattfinden sollte. Er wurde dort vom so genannten „Bogotazo“ überrascht und beteiligte sich auch an diesem Kampf.
Als der Staatsstreich von Fulgencio Batista am 10. März 1952 stattfand, war er einer der Ersten, der den reaktionären und illegitimen Charakter des De-facto-Regimes anprangerte und dessen Sturz forderte. Er organisierte den Angriff auf die Moncada- und Bayamo-Kaserne am 26. Juli 1953, ein wichtiges Ereignis, das den bewaffneten Kampf gegen das Batista-Regime auslöste. Als Gefangener proklamierte er seine historische Verteidigungsrede, die international als „Die Geschichte wird mich freisprechen“ bekannt ist. Dann … die Gefängnisjahre, die Amnestie, das Exil in Mexiko, die Landung der Granma-Yacht, der Guerillakampf in der Sierra Maestra und schließlich der revolutionäre Sieg vom 1. Jänner 1959.
Seitdem leitete und beteiligte er sich an allen Aktionen zur Verteidigung des Landes und der Revolution, bei militärischen Angriffen aus dem Ausland oder bei Aktivitäten konterrevolutionärer Banden innerhalb des Landes, insbesondere bei der Niederschlagung der organisierten Invasion von Playa Girón (Schweinebucht) im April 1961.
Seine unvergessene Führung durch die angespannte Lage während der Oktoberkrise war denkwürdig. Che sagte dazu: „Nie zuvor war ein Staatsmann so brillant.“
Er überlebte mehr als 630 Attentatsversuche der Feinde der Revolution.
Fidel widmete sein Leben der sozialistischen Revolution der einfachen Menschen, für die einfachen Menschen. Er war immer präsent in jeder schwierigen Situation, angesichts der Widrigkeiten der Natur und bei der Ausführung wichtiger sozialer und wirtschaftlicher Projekte, viele davon wurden von ihm persönlich entworfen.
Er führte das kubanische Volk erfolgreich im Kampf gegen die immer noch bestehende US-Blockade an, die zunehmend völkermörderisch und extraterritorial wurde.
Seine ständige Sorge um die Bildung neuer Generationen war bestimmend und lehrreich.
Er war die Stimme der unterentwickelten Welt. Er förderte den weltweiten Kampf der Dritten Welt gegen die bestehende internationale Wirtschaftsordnung und den Kampf gegen den Imperialismus, der Ressourcen plündert und die Entwicklung unserer Länder behindert.
Freundinnen, Freunde:
Fidel Castro gebührt das Verdienst, die Solidarität Kubas anhand kubanischer Ärzte, Lehrer und Techniker in mehr als 60 Ländern der Dritten Welt, und die Durchführung von Ausbildungen in Kuba von Zehntausenden Studentinnen und Studenten aus diesen Ländern ins Leben gerufen zu haben sowie die Schaffung eines internationalistischen Bewusstseins in unserem Volk.
Fidel gründete zusammen mit Chávez die ALBA „Bolivarische Allianz der Völker unseres Amerika“, das fortschrittlichste Einheitsprojekt, dass es in Lateinamerika und der Karibik je gab. Ein Abkommen, das auf der Grundlage einer grenzenlosen Solidarität unserer Völker aufbaut. Hunderttausende Lateinamerikaner erhielten Gesundheit, Bildung, und erlangten ihre Sehkraft und Würde wieder. Der Imperialismus versucht heute, diese Errungenschaften, die er so sehr fürchtet, zu zerstören. Es ist angebracht, sich an diesem dritten Jahrestages des physischen Abschieds des Comandante en Jefe Fidel Castro zu erinnern, dass er sein Leben der Verteidigung der Einheit unserer Völker und Länder in Lateinamerika gewidmet hat.
Fidels Leben und Werk ist eine tägliche Lektion des Kampfes, der Unzufriedenheit mit der perfektionierbaren Realität, der Zurückweisung von Ungerechtigkeit, der Einheit und des Widerstands. Es ist der Beweis, dass es keine Macht gibt, die ein geeintes Volk besiegen kann. Sein Konzept der Revolution ist eine ausgezeichnete Beschreibung unseres politischen Prozesses.
Mit seinem Erbe setzt das kubanische Volk heute seinen Kampf gegen das Imperium fort, das uns attackiert und uns mit immer stärkerer Grausamkeit blockiert. Der Feind ist derselbe, der uns überfallen hat und den wir in Playa Girón und in vielen anderen Kämpfen besiegt haben. Die Revolution ist eine ständige Aufgabe, und was getan wurde, muss Anleitung und Überzeugung sein, wie viel noch zu tun ist.
Fidel ist nicht tot, er lebt! Und zwar im Herzen seines Volkes und im Gefühl aller Revolutionäre, Männer und Frauen, die Frieden, Freiheit und Würde lieben.
Seine Arbeit fortzusetzen ist unsere beste Würdigung.
¡Hasta la victoria siempre!
Immer bis zum Sieg!
Es lebe Fidel
Vielen Dank